Theta-Rolle

Theta-Rolle ist ein Begriff der Syntaxtheorie, der in der generativen Grammatik von Noam Chomsky geprägt wurde, um die Beziehung zwischen Verben und ihren Argumenten als ein syntaktisches Merkmal zu erfassen. Mit dem Konzept der Theta-Rolle wird der allgemeinere Begriff der „Semantischen Rolle“ aufgegriffen und für Mechanismen dienstbar gemacht, die für die generative Syntax spezifisch sind („Theta-Markierung“, „Theta-Position“ etc.). In diesem Artikel wird daher speziell die Verwendung thematischer Rollen in Chomskys Syntaxtheorie behandelt; für allgemeinere und semantische Gesichtspunkte siehe den Artikel Semantische Rolle.

In der Rektions- und Bindungstheorie und der Standardtheorie der Transformationsgrammatik, ist eine Theta-Rolle oder θ-Rolle das formale Mittel, um eine syntaktische Argumentenstruktur (die Anzahl und Art von grammatischen Ergänzungen) abzubilden, die von einem bestimmten Verb gefordert wird. So verlangt beispielsweise das Verb „stellen“ drei Argumente: Eva (1) stellt die Blumen (2) auf den Tisch (3). Man sagt, dass das Verb „stellen“ drei Theta-Rollen „zuweist“. Diese Tatsache ist in einem Theta-Raster festgehalten, das dem lexikalischen Eintrag dieses Verbs zugeordnet ist. Die Übereinstimmung zwischen dem Theta-Raster und dem tatsächlichen Satz wird geleistet durch einen Filter, der als Theta-Kriterium bekannt ist. Frühe Versionen eines solchen Kriteriums finden sich auch in den Arbeiten über semantische Rollen von Fillmore (1968) (der die Rollen als „Kasus“ bezeichnete) und Jeffrey Gruber (1965).


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